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Fasnachts Showprojekt


Integratives Fasnachts-Showprojekt hatte einzige Aufnahme verloren.

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Integratives Fasnachts-Showprojekt hatte einzige Aufnahme verloren.

Ein 41-jähriger Erzieher in einer Pfälzer Behindertenwerkstatt hatte vor ein paar Jahren eine Showtanzgruppe gegründet, die sich zu einem privaten integrativen Projekt entwickelte, denn zwei der sechs Tänzer werden von ihm in der Einrichtung für psychisch Kranke betreut. Mit viel Liebe zum Detail stellen sich die um die vierzigjährigen Männer Kostüme zusammen und üben ab Oktober Tanzschritte unter der kritischen Anleitung einer der Ehefrauen. Zu Fasnacht treten sie dann zum Beispiel als Boygroup oder Disco-Stars auf.

Showtanzgruppe auf Bühne Auch für die Fasnachtssaison 2012 hatten sie wieder fleißig geübt, doch diesmal war der Wurm drin: Aus verschiedenen Gründen platzten alle Auftritte bis auf einen. Die Showtänzer nahmen es gelassen, schließlich ist neben der Vorbereitung auch das Betrachten der eigenen Performance immer ein großer Spaß. Ein guter HD-Camcorder war Zeuge des einzigen Auftritts und der Erzieher und seine Frau waren neugierig auf das Ergebnis, als sie vom Fasnachtsball heimkamen. So schlossen sie den JVC Everio GZ-MG330 noch nachts um halb vier an den Fernseher an. Irgendwie verirrten sie sich im Menü der Kamera und ein falscher Tastendruck formatierte die Festplatte. „‚Oh Gott, jetzt ist alles weg!‘ – dachte ich und wir waren schlagartig wieder hellwach“, erinnert sich der 41-jährige.

Enttäuschung und Hoffnung

Drei Tage später beichtete er seinen Freunden die versehentliche Löschung der Aufnahme. „Wir waren sehr enttäuscht, alle hatten sich sich so auf die Aufnahme gefreut.“ Man war stolz gewesen auf das gemeinsame Werk, das für die beiden psychisch Kranken auch ein Stück Integration Teilnahme und am normalen gesellschaftlichen Leben bedeutet. Doch schon in der hilflosen Situation nach dem Missgeschick wollte sich der Hobbyfilmer nicht mir dem „Das war’s!“ abfinden. „Ich dachte mir: Es kann doch so oft was passieren und man hört doch davon, dass zum Beispiel für das BKA Daten rekonstruiert werden.“ Noch in der Nacht hatte er sich eineinhalb Stunden an den PC gesetzt und recherchiert. Beim Hersteller der Kamera sagte man ihm: „Wenn die Daten weg sind, sind sie weg.“ Zum Glück glaubte der Fasnachtstänzer diese Aussage nicht, denn als er in der Region einen Datenretter fand, der auch Privatpersonen genauso professionell unterstützt, wie die Polizei oder Unternehmen, wurde im Hoffnung gemacht. „Man sollte nie eine Aussage über die Wiederherstellbarkeit von Daten machen, ohne eine fachmännische Diagnose“, erläutert Conrad Heinicke, der Techniker bei der Kaiserslauterner CBL Datenrettung, der sich den Camcorder vornahm. „Formatierung einer Festplatte bedeutet gewissermaßen, dass das Inhaltsverzeichnis gelöscht ist, die Bits und Bytes aber noch physikalisch vorhanden sind, so lange keine neuen Daten geschrieben werden.“ Die bei CBL generell kostenlose Diagnose brachte der Boygroup der Vierzigjährigen eine gute Nachricht: Die Daten sind rettbar.

Aufnahmen wiederhergestellt

Der direkte Zugriff auf die Festplatte über USB war nicht möglich, aber nachdem sie aus der Kamera ausgebaut war, ließ sie sich im Labor ansprechen und spiegeln. „Datenrettungsprofis arbeiten nie auf dem Originaldatenträger sondern mit einer exakten Kopie der Datenreste. Weil das das selbe Verfahren ist wie bei der Beweissicherung, spricht man auch von einem forensischen Clone“, erläutert Heinicke. Der Camcorder enthielt eine 30 GB-Festplatte im 1,8“ Format und nachdem die Datenreste gespiegelt waren, konnte CBL Datenrettung aus diesen die Filmaufnahmen vollständig rekonstruieren. „Zum Glück hatte der Anwender die Kamera nicht mehr benutzt, so dass nichts überschrieben war“, sagt Heinicke und gibt in diesem Zusammenhang den Rat: „Bei einem Datenverlust ist es immer eine gute Idee, das Gerät aus- und nicht mehr einzuschalten und uns zur kostenlosen Diagnose zu bringen – das gilt für alle Geräte von der Kamera bis zum RAID-Server. Jede weitere Aktion kann einen Datenverlust verschlimmern oder gar endgültig machen.“

„Wir waren sehr erleichtert, dass die Sache gut ausgegangen ist und alle haben sich sehr über den Film unserer Show gefreut“, sagt der Erzieher mit dem Fasnachtshobby. „Bei CBL fühlten wir uns gut aufgehoben, das war eine sehr professionelle und zugleich persönliche Behandlung unseres Falls.“




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