PC bei Bürobrand zerstört


CBL rettet die Daten von verbranntem Computer

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Wie Phönix aus der Asche

Es waren die schlimmsten Stunden in der über 65-jährigen Geschichte des Ravensburger Musikhauses Schwaiger. Am Sonntag, den 12. November 2006 bemerkte ein Bewohner des Geschäftshauses in der Innenstadt gegen zehn Uhr Rauch und rief die Feuerwehr. Das Feuer konnten schnell eingedämmt werden, das Haus war gerettet, aber Büro, Werkstatt und Verkaufsräume im ersten Stock wurden ein Raub der Flammen. Der verbrannte PC mit allen Buchhaltungs- und Kundendaten fügte dem Horrorszenario einen weiteren Schrecken hinzu – doch eine Woche nach dem Brand kam die erlösende Nachricht aus Kaiserslautern: CBL hatte alle Daten retten können.

Werkstatt, Büro und ein Teil der Verkaufsräume eines Musikgeschäftes in Ravensburg wurden bei einem Brand zerstört.
Das Musikhaus Schwaiger in der Adlerstraße ist eine beliebte Adresse für Musiker, die Blech- und Holzblasinstrumente suchen und auch das Angebot an Gitarren, Keyboards und Clavinova E-Pianos kann sich sehen lassen. Auf 220 qm Verkaufsfläche beraten Michael Schwaiger und seine drei Angestellten ihre Kunden und stehen mit eigener Werkstatt für Service und Reparaturen bereit. Der Brand verschonte glücklicherweise die Verkaufsräume im Erdgeschoss, so dass der Laden schon nach drei Tagen wieder geöffnet werden konnte.

„Der Anblick des verbrannten PCs in den verkohlten Resten unseres Büros war schlimm“, erinnert sich Michael Schwaiger. „Wir hatten zwar eine Sicherung der Daten auf CD gebrannt, aber die war vollständig zerstört. Was von unserem Büro-PC übrig geblieben war, gab ich noch am Tag des Brandes einem befreundeten Computerspezialisten mit, der sehen wollte ob die Festplatte überlebt hatte.“

Der Freund des Musikalienhändlers baute die Festplatte aus dem zerstörten Rechner aus und schloss sie an einen anderen Rechner an. Da die Platte aber zu qualmen begann, schaltete er den Rechner sofort wieder aus. Hier war nichts zu machen, aber er hatte einen Rat: Ein Datenrettungsdienstleister der eine kostenlose Diagnose anbietet und nur im Erfolgsfall eine Rechnung stellt.

Am 13. November rief Michael Schwaiger die Hotline von CBL Datenrettung an. Er schilderte den Fall und wurde ermutigt, dass auch bei Brandschaden durchaus noch Hoffnung auf Wiederherstellung der Daten besteht. Am nächsten Tag verschickte er die Festplatte und am 15. November bestätigte CBL den Eingang und begann mit der Diagnose.

Rußige Reste im Reinraum

„Schon als wir das Paket öffneten schlug uns der Brandgeruch entgegen und ich sah auf den ersten Blick, dass die Platine der Maxtor SATA- Festplatte verschmort war“, erinnert sich CBL Geschäftsführer Steve Trace, der das Projekt selbst bearbeitete. „Der erste Schritt war daher, die Platine zu ersetzen, um die Festplatte wieder ansprechbar zu machen.“

Werkstatt, Büro und ein Teil der Verkaufsräume eines Musikgeschäftes in Ravensburg wurden bei einem Brand zerstört.
Da die Elektronik von Festplatten heutzutage selbst beim selben Modell nicht durchgehend identisch ist, reichte der Griff ins Ersatzteillager nicht, sondern es mussten Modifikationen vorgenommen werden. In vielen Fällen kann eine Festplatte durch den Tausch der Steuerungselektronik „wieder belebt“ werden, doch in diesem Fall hatte die Hitze offensichtlich noch mehr zerstört. Der nächste Schritt, die Öffnung im Reinraumlabor zeigte, dass auch die Schreib-/Leseköpfe und die magnetischen Scheiben beschädigt waren. Letztere zeigten eine bläuliche Verfärbung. Steven Trace demontierte Köpfe und Scheiben und unterzog sie einem speziellen von CBL entwickelten Reinigungsverfahren. Schreib-/Leseköpfe und Magnetscheiben bilden ein eingespieltes Team und minimale Abweichungen bei Bauteilen aus der selben Produktion machen aus dem Austausch der Köpfe oft ein Spiel von Versuch und Irrtum. Es ist daher ein Glücksfall, wenn mit den ursprünglichen Schreib-/Leseköpfen weitergearbeitet werden kann. In diesem Fall konnte die Festplatte, nachdem sie penibel gereinigt und wieder montiert worden war, in die „Ready-Condition“ versetzt werden, das heißt sie war soweit wiederhergestellt, dass sie ansprechbar war und eine Chance bestand, wenigstens noch einmal Daten zu lesen. Am Sonntag den 19. November gab CBL das Ergebnis der Diagnose bekannt und erhielt vom Musikhaus Schwaiger den Auftrag zur Datenrettung. Die Daten wurden mit einem Verfahren, wie es auch in der Computer-Forensik angewandt wird, auf hexadezimaler Ebene sektorenweise kopiert. Das so erzeugte exakte Spiegelbild ist die Basis des weiteren Vorgehens.

Buchhaltung und Kundendaten

Da Betriebssysteme Daten dort schreiben, wo gerade Platz auf der Festplatte ist, liegen Dateien überwiegend fragmentiert vor. Mit verschiedenen proprietären Softwaretools setzt CBL die wiederherzustellenden Dateien aus den verteilten Fragmenten zusammen und rekonstruiert die Verzeichnisstruktur. Diese Arbeit ist vom ursprünglich verwendeten Betriebs- und Dateisystem unabhängig. Abschließend wird überprüft, ob die wiederhergestellten Dateien für ihre Ursprungssoftware lesbar sind.

Werkstatt, Büro und ein Teil der Verkaufsräume eines Musikgeschäftes in Ravensburg wurden bei einem Brand zerstört.
CBL lässt sich zu Beginn eines Projekts vom Kunden beschreiben, welche Daten gebraucht werden. Im Falle des Musikhauses handelte es sich um die gesamte Finanzbuchhaltung, den kompletten Kundenstamm mit den Kundenrechnungen, diverse Zugangsdaten und circa 800 private Bilder.

Der Schaden des Brandes bezifferte sich auf ca. 75.000 EUR am Gebäude und ca. 150.000 EUR an Waren und Einrichtung – der Wert der Daten auf der verschmorten Festplatte aber war unschätzbar. Es hätte mindestens zehn Wochen Arbeit bedeutet, die Geschäftsdaten wieder auf einen Stand zu bringen, mit dem einigermaßen normal hätte gearbeitet werden können.

Noch am 19. November kam der erlösende Anruf aus Kaiserslautern: „Wir haben ihre Daten“. Sie konnten zu 100% wiederhergestellt werden und Michael Schwaiger erhielt sie auf einer Leihfestplatte zugeschickt. „Meine Erleichterung kann sich wohl jeder vorstellen“, sagt Michael Schwaiger. „Ich kann jedem, der in eine solche Lage gerät nur empfehlen, sich auf jeden Fall an CBL Datenrettung zu wenden, deren Hilfe kam sehr, sehr schnell und unkompliziert.“

Als Konsequenz aus der Erfahrung mit der zerstörten Sicherung auf CD, führt das Musikhaus Schwaiger nun ein wöchentliches Backup auf einem externen Rechner durch und zusätzlich sichert der Musikalienhändler jetzt täglich auf einen USB-Stick, den er am Schlüsselbund trägt.

„Das Beispiel Musikhaus zeigt, dass es sich auch bei spektakulären Datenverlustfällen wie Brandeinwirkung lohnt, uns den betroffenen Datenträger zu schicken“, sagt Steven Trace, Geschäftsführer CBL Datenrettung. „Die Chancen stehen fast immer besser, als es sich der Laie vorstellen kann. Außerdem wird einem in diesem Zusammenhang wieder bewusst, dass gesicherte Daten räumlich getrennt aufbewahrt werden sollten. Was bei großen Unternehmen redundante Speichernetzwerke an anderen Standorten sind, kann für den einzelne Anwender oder mittelständischen Unternehmer schon eine mobile Festplatte oder gar ein USB-Stick sein.“




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